Lässt sich Homöopathie wissenschaftlich erklären und beweisen ?
Ein naturwissenschaftlich ausgearbeitetes Modell, welches die biologische, chemische Wirkweise umfassend erklärt und beweist, existiert z.Zt. noch nicht (Stand 2019).
Biochemie gilt als die einzig akzeptierte Basis
Die Vorstellung, dass eine Arzneiwirkung anders zustande kommt als biochemisch, ist nicht Gegenstand der allgemeinen Anschauung und Forschung.
Bisherige Ansätze und interessante Forschungsresultate die erläutern, dass potenzierte Arzneien über bio-physikalische Reaktionen erklärbar sind, werden von der Grundlagenforschung aber wenig bis gar nicht berücksichtigt. Sie gehen in der Menge aller Daten einfach unter und werden nicht umfassend verfolgt. Auch werden sie von Kritikern mit dem Argument unerheblich zu sein, angezweifelt und mit aller Gewalt verhindert.
Werden mit Homöopathie die Ursachen behandelt, oder nur Symptome ?
Was Krankheitsursachen sind, ist eine Frage der Definition.
Hier an einem Beispiel erklärt:
Ein Patient mit eitriger Bronchitis bekommt ein Antibiotikum um die Bakterien zu bekämpfen. Es geht ihm schnell besser, die Symptome lassen nach und er erholt sich. Das mit dem erfolgreichen Abtöten der Bakterien die Krankheitsbeschwerden verschwinden, kann im Umkehrschluss zu der Annahme führen, dass diese die Ursache der Krankheit sind.
Dann bekommt der Patient ein paar Tage später wieder Symptome und erhält erneut ein Antibiotikum, die Krankheitssymptome verschwinden, kommen wieder, usw.
Jetzt ist es naheliegend sich zu fragen, ob denn die Bakterien wirklich die alleinige Ursache sind ?
Wenn nicht, kommt es jetzt auf den Patienten an. Dann kommen viele individuelle Faktoren dazu, die es abzuklären gilt: z.B. Anfälligkeiten, Alter, Geschlecht, die Lebensumstände usw. Es könnte viele individuelle Auslöser geben, was den Patienten krank macht. Vom Ärger mit der Schwiegermutter, über Liebeskummer, Steuererklärung, Existensängste, bis hin zum kalten Wetter.
Und genau das interessiert den Homöopathen. Die Reaktionsfähigkeit des Patienten zu optimieren, ist das Hauptziel der Behandlung.
Nicht jeder Mensch muss bei vergleichbaren, widrigen Umständen und bei gleicher Exposition, auch genau so krank werden, wie ein anderer Mensch. Manchmal verändert sich eine Krankheit auch ohne erkennbaren Zusammenhang. Manche Personen sind gegenüber bestimmten Einflüssen, einfach robuster als andere. Es gibt sehr viele individuelle Möglichkeiten.
Dazu kommt, dass konventionell, wie auch homöopathisch, nicht jede Behandlung gelingt, auch wenn alles lege artis verläuft.
Schließen sich Homöopathie und konventionelle Medizin aus ?Im Gegenteil, in einem hohen Maß ergänzen sie sich.
Das fängt bei den Befunden bildgebender Verfahren, der Labormedizin und vieler spezieller Facharztuntersuchungen an, die für das Fallverständnis und die Fallverlaufsbeurteilung, für den Homöopathen von großem Interesse sind, und geht mit den Möglichkeiten der modernen Chirurgie, stationären Intensiv- und Notfallmedizin u.a. weiter. All dies kann eine ambulante homöopathische Therapie nicht leisten, allenfalls ergänzen und zwar überall da, wo eine intelligente Stimulation der Selbstheilung sinnvoll und angebracht ist.
Umgekehrt gibt es viele Situationen wo konventionelle Therapie allenfalls Symptome lindert ohne einen tieferen Effekt auf den Krankheitsverlauf nehmen zu können, der wiederum homöopathisch günstig beeinflusst werden kann, so dass viele, auch schwer kranke Patienten, von einer sinnvollen, auf ihren Einzelfall abgestimmten Kombination, profitieren können.
Muss ich meine Medikamente weiter einnehmen ?
Lebensnotwendige Hormone, wie z.B. Insulin oder Thyroxin können selbstverständlich nicht durch eine homöopathische Behandlung ersetzt werden. Ähnliches gilt auch für Blutdruck regulierende Medikamente oder Antiarrhythmika.
Auch würde niemand einem Patienten sein entzündungshemmendes Asthmaspray wegnehmen, das im Notfall sein Leben retten kann. Meistens stören diese Therapien eine homöopathische Behandlung nicht besonders.
Schwieriger wird es, wenn Medikamente einfach Symptome nicht lebensbedrohlicher Krankheiten „wegmachen“ die dann eine Beurteilung der homöopathischen Therapie erschweren oder verhindern. Dies gilt z.B. für den leichtfertigen Umgang mit fiebersenkenden Mitteln bei Infekten, Schmerzmitteln und Entzündungshemmern.
Es muss immer im Einzelfall entschieden werden, was im Sinne des Patienten und seines Krankheitsbildes sinnvoll und möglich ist.
Warum sollte ich keinen Kaffee mehr trinken ?
Kaffee hat - wie einige andere Reizstoffe (Menthol, Gewürze, etc.) und Drogen auch – einen z.T. erheblichen Einfluss auf das vegetative Nervensystem und Hormonsystem.
Regelmässig eingenommen, kann sich dadurch die Reaktionslage verändern. Dann kann es schwierig sein, die Wirkung von homöopathischen Arzneien, richtig zu beurteilen.
Wichtig für das Verständnis ist, dass Kaffee nicht das Arzneimittel antidotiert, sondern die Reaktionsweise des Menschen beeinflusst der ihn immer wieder trinkt. Das kann individuell sehr unterschiedlich sein und hängt auch sehr von der Krankheitsstörung an sich ab.
Es werden mit jedem Patienten Vereinbarungen getroffen, welche Reizstoffe, neben Kaffee, zunächst weggelassen werden sollten. Ist die Reaktion mit dem homöopathischen Arzneimittel eindeutig und sicher, ist es einfacher, den Einfluss von Kaffee in dem Fall zu beurteilen. Die therapiebedingten Einschränkungen bestehen also nicht für immer.
Ebenso kann dieselbe Person in unterschiedlichen Phasen, mal empfindlich auf Kaffee sein und zu einem anderen Zeitpunkt nicht, abhängig davon, wie stabil der Betreffende gerade ist.
Kann ich mich (meine Kinder) mit homöopathischen Mittel auch selbst behandeln ?Gegen eine verantwortungsvolle Eigenbehandlung, auch in Absprache mit dem Homöopathen, ist generell nichts zusagen, solange eine ausreichend genaue Dokumentation erfolgt, die ermöglicht, alle Reaktionen auf die gegebenen Arzneien auszuwerten. Das gilt insbesondere für den häufigen Fall, dass die Selbstbehandlung akuter Krankheiten misslingt.
Deshalb sollten Sie sich immer fragen: wie gut kenne ich mich aus und kenne ich die Grenzen meiner Möglichkeiten.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei homöopathischer Behandlung ?
Eine Arzneitherapie, welche die optionale Möglichkeit besitzt auch ernstere Krankheiten günstig zu beeinflussen, kann natürlich bei unsachgemäßem Gebrauch auch Schaden anrichten und die Regulationsfähigkeit des Körpers nachhaltig beeinträchtigen.
Aus diesem Grunde sollen homöopathische Arzneien gerade bei Kranken nur von qualifizierten Homöopathen (speziell ausgebildeten Ärzten und Heilpraktikern) verabreicht werden.
Kann man auch bei schweren Krankheiten homöopathisch behandeln ?
Die Behandelbarkeit von Krankheiten ist aus Sicht der homöopathischen Diagnostik, an folgende Kriterien gebunden:
Ist es möglich die Krankengeschichte so genau und gründlich zu erfassen und zu verstehen, dass sich eine ausreichende Anzahl von Symptomen finden lassen, die eine Differentialdiagnose homöopathischer Arzneien erlauben ?
Wie ausgeprägt ist die Regulationsstarre des Patienten, wenn z.B. sehr starke oder sehr viele Medikamente eingenommen werden, welche eine individuelle Reaktion aufheben oder verhindern, bzw. nicht erkennbar werden lassen ?
Wie fortgeschritten ist die Krankheit? Je schwächer ein Organismus aufgrund von Krankheit wird, umso weniger Kraft hat er, spezifische Symptome zu produzieren, mit denen eine homöopathische Diagnose gelingen kann. Die Grundlage für eine Verschreibung und zur Beurteilung des Verlaufes verwischt und wird zunehmend unsicher.
Ist der Patient bereit, ehrliche Auskunft zu geben und intensiv mitzuarbeiten ?
Die Reaktionsfähigkeit und Ansprechbarkeit auf eine homöopathische Behandlung ist somit nicht vom Krankheitsbegriff, der medizinischen Diagnose abhängig, sondern von dem Zustand des Patienten und der individuellen Symptome.
Gibt es Grenzen bei der homöopathischen Behandlung ?
JA, natürlich. Allgemeine Einschränkungen ergeben sich aus:
den allgemeinmedizinischen Leitlinien der ambulanten Behandlungsmöglichkeiten und deren Grenzen
mangelnder Bereitschaft der Patienten zur Mitarbeit
unrealistischen Vorstellungen über Wunderheilungskuren
dem Fehlen von differentialdiagnostischen Symptomen für die homöopathische Diagnostik aus unterschiedlichsten Gründen
Selbstverständlich gehört eine Erörterung über die realistischen Therapiemöglichkeiten im Einzelfall an den Anfang jeder homöopathischen Behandlung.
Entscheidend ist weiterhin, dass sich jeder ernsthafte Homöopath nicht gegen eine notwendige Operation stellt, sondern diese nach aktuellen Wissen erörtert und eher zu rät und die Regeneration postoperativ unterstützt, wenn nötig.
Des weiteren kann nicht jeder Patient mit fortgeschrittenen unheilbaren Erkrankungen gesund werden. Gerade in der Palliativmedizin kann klassische Homöopathie noch viel helfen.